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1. Mit einem Stahlstich - S. 56

1836 - Stuttgart : Belser
56 Drittes Hauptstück. glanze erschimmern, während vor ihm gen Süden die schwülen Thalebnen der Yamuna und des Ganges mit ih- ren Reisfeldern und Lvtusgärten prangen. Einen Raum von 600 Stunden, also eine Linie, die von Paris bis Petersburg reichen würde, müßte derjenige zurücklegen, der von der Nordgrenze Hindustans bis zum Kap Kvmo- rin reisen wollte. Welch' überraschende Wechsel von Landschaften, Gewächsen und Menschen würden auf die- sem Wege dem Auge des Beobachters sich ausdrängen! Immer aber sind die Schätze des tropischen Klimas in größter Ueppigkeit da ausgebrcitet, wo Arme und Kanäle eines Stroms den Boden bewässern, und die Ueber- schwemmungen der Regenzeit eine befruchtende Schlamm- erde ablagern. Denn im Oktober beginnt durch ganz Centralindien hin, so wie aus der Küste Malabar, das Wehen des Nvrdost-Mussons, und mit demselben Hitze und Trockenheit. Atlmählig werden die Bäume entlaubt, die Grashalme dorren, der Boden zcrlechzt, die Thiere schmachten, die Bewohner verbergen sich hinter feucht ge- haltnen Matten. Erst zu Ende Aprils schlägt der Wind um; der Südwest, gegen die Himalihberge anstürmend, führt Nebel und Wetter aus dem Ocean herauf; bang liegt die Atmosphäre auf allen Geschöpfen, bis unter furchtbar hallenden Donnerschlägen die Schleusten des Ge- wölks sich aufthun und Regengüsse Herabstürzen, von de- neu der Nordländer keinen Begriff hat. Jetzt rollen im Himalih die Lawinen, schäumende Wildbäche reissen Fels- blöcke und Bestien mit sich ins Tiefland; die Ströme än- dern ihre Farbe, schwellen, übersteigen das Ufer und wäl- zen röthliche Fluthen über Thäler und Ebnen hin. Erst nach Monaten und allmählig ziehen sich die Gewässer zurück, und hinter ihnen wandelt der Sämann. Am wolkenlosen Himmel glüht die Sonne des Südens, und wie durch ei- nen Zauberschlag sieht man plötzlich das öde Wassergefilde

2. Mit einem Stahlstich - S. 132

1836 - Stuttgart : Belser
132 Sechstes Hauptstück. Manctho die ägyptische Geschichte niederfchrieb, folglich um 260 vor Christus, unter der Regierung des zweiten Antiochus in Syrien, der babylonische Priester Vero» sus, angeblich aus Tempelarchiven, in drei Büchern eine Geschickte seines Landes zusammengetragen, aus der spä- ter Alexander Polyhistor und Abydenns Auszüge gemacht haben, und von welcher in des Syncetlus Chrvnogra- phie und in des Eusebius armenischer Chronik Bruchstücke enthalten sind. Im ersten Jahre, erzählt Bervsus, sey Dann-es, ein Wundergeschvpf, halb Fisch, halb Mensch, aus dein erythrüischen, also persischen Meere gestiegen, habe bei Tag mit menschlicher Stimme geredet, die Lan- deseinwohner in der Schrift, in Wiffenschaftcn und Kün- sten, Ackerbau und Bauwesen unterrichtet und sey Nachts ins Meer zurückgekehrt. Vom Wasser folglich, schließen wir, ist die Bildung der Babylonier ausgegangen; denn, indem sie mit diesem Elemente verkehrten, haben sie Al- les gelernt, was späterhin die Grundlage ihres Wissens und Wohlstandes ausmachte. Von Oannes erfuhren sie auch wunderliche Sagen über die Entstehung aller Dinge ans dem Wasser. Zehn Könige, deren erster Alvrns, deren letzter Xisuthruö geheissen, sollen nun 120 Saren, den Saren zu 5600 Jahre gerechnet, also 452,000 Jahre lang, über das Land geherrscht haben. Xisuthrus bestieg, als die Sündfluth crnbrach, mit Thicrcn aller Art ein Schiff, ward an das armenische Hochgebirg getrieben und zu den Göttern erhoben. Dann folgt eine Erzäh- lung vom babylonischen Thurmbau, die ebenfalls sehr an die Bibel erinnert, und von da an schweigen die Aus- züge; nur wird erinnert, daß Berosus von der Sünd- stuth bis auf die Eroberung Babylons durch Cyrus 86 Könige und 5591 Jahre gerechnet habe. Was von den Schicksalen des Reiches im Verlaufe der historischen Zeit bekannt ist, werden wir unten berichten; einstweilen

3. Mit einem Stahlstich - S. 163

1836 - Stuttgart : Belser
Die Phönizier und Karthaginenser. 163 rus, Zaminus und Kvtilus den Oberbefehl erhiel- ten; auch Laukapatus, der einzige noch lebende von den drei Aethiopiern, stieg aus Sehnsucht nach seiner Hei- math mit zu Schiffe. „Das Meer bei Elath war bald durchsegelt; aber Stürme verhinderten die Reisenden, durch die Meerenge in das offne Meer zu gelangen, so daß sie an einer Insel landen und hier das Ende der Stürme, — ohne Zweifel des Südwestmvssuns, — abwarten mußten. Unter dieser Zeit säten sie Waitzen an einem geeigneten Platze und hatten eine gute Ernte. Darauf fuhren sie durch die Meerenge (von Bab cl Mandeb), wandten sich östlich und trafen, lange Zeit, nachdem sie Arabien ver- lassen hatten, Schiffe der Babylonier an, welche aus Aethiopien heimwärts segelten. Einen Tag nachher er- blickten die Phönizier das äthiopische Land, welches wüst und sandig am Meere, im Innern aber bergig ist (Beludschistan). Zehn Tage lang schifften sie an dieser unwirthbaren Küste hin, immer gegen Osten, bis sich die Küste südwärts hinzog, von unermeßlicher Ausdehnung, mit großen und volkreichen Städten; auch Schiffe besaßen die Aethiopier und beschifften die See; ihre Fahrzeuge wa- ren aber nicht zum Kriege eingerichtet, und (wie Strabo gleichfalls versichert) der Gebrauch der Segel war ihnen unbekannt. Sechs und dreissig Tage setzten die Ty- rier ihre Farth fort und gelangten endlich nach der In- sel des Rachius." Durch das, was über die Hei- lighaltung der Kuh, über die beschwerlichen Moskittos, über Elefanten und Krokodile bemerkt wird, sowie durch die Einrichtungen des Landes und den Namen der Haupt- stadt Nochap atta,, wo der oberste unter den Zuselkv- uigen residirte, werden wir lebhaft an Indien erinnert. Die Große der Insel aber und ihre Gestalt, die Angabe, daß sie in Nvrdwesten, wo jetzt noch die sogenannte Adamsbrücke oder Sandbank sich findet, mit dem Fest- 11 *

4. Mit einem Stahlstich - S. 164

1836 - Stuttgart : Belser
164 Achtes Hauptstück. lande Zusammenhänge, der Zimmt im Westen und die Perlen im Norden erheben es zur Gewißheit, daß unter der Insel des Nachius kein andres Land als Ceilon zu verstehen sey. Merkwürdig ist folgende Stelle: „die Baaut, deren Fußstapfen noch auf dem Berge zu sehen sind, hat diese Insel geschaffen, indem sie Schlamm zu- sammenhäufte." Bekanntlich verehren die Buddhisten auf dem höchsten Berge von Ceilon, auf dem Adamspik, eine Fußstapfe des Buddha; der Name des Gottes Buddha aber konnte von Phöniziern leicht mit der Baaut ver- wechselt werden, aus deren Verbindung mit Kvtpias, wie sie glaubten, die schlammige Urmaffe der Dinge hervor- gegangen war. Dieß zugegeben, enthielten die Worte Sanchuniathons einen wichtigen Beweis für das hohe Alter der buddhistischen, folglich auch für das noch hö- here der bramanischen Religion. Nachdem die Schiffer von ihrer Entdeckungssarth glücklich zurückgekommen wa- ren, ertheilte König Joramus dem gleichnamigen Meli- kertcspriester zu Tyrus den Befehl, alle eingelaufnen Be- richte über die den Phöniziern bekannten Länder in eine Säule zu graben, die im Vorhofe des Haupttempcls aus- gestellt werden sollte; sein Kanzler Sydyk aber mußte vier Abschriften hievon ausfertigen, welche nach Sidon, Byblus, Aradus und Berytus gesendet wurden. Es sey uns erlaubt, Einiges aus diesem Periplus des Joramus beizufügen: „So wie unter allen Königen der König der Ty- rier der mächtigste ist, so ist auch die Stadt der Tyrier un- ter allen die größte und prächtigste und aller Künste Er- finderin ; denn in dieser Gegend haben die Gefärthen des Usous den Bau der Schiffe erfunden, als sie vor dem Hypsuranius flohen; auch haben die Einwohner den Acker- bau und andre Dinge zuerst getrieben. Der König hat sechzigtausend Bewaffnete, hundert Kriegsschiffe und un-

5. Mit einem Stahlstich - S. 93

1836 - Stuttgart : Belser
Die Aegyptier. 95 ward die bunte Manchfaltigkcit allmählig zur Verwirrung. Wir müssen uns daher lediglich au dasjenige halten, was unmittelbar in der Natur des Landes seinen Grund hat, und eben daher allgemeiner Glaube geworden und geblieben ist. Dies; gilt von den zwei Götterpaaren Osiris und Isis, Typ hon und Nephthys. Hier von einem öden Felsgebirge, dort von der unwirthtichen Wüste, nordwärts von der See umgrenzt, die mit mehr als hindustanischer Scheue betrachtet wurde, und aus den beiden Punkten endlich, wo das Land offen steht, häufig von Feinden heimgesucht, lernte der Aegyptier Alles, was ausserhalb seines fruchtbaren Nilthals lag, mit argwöhni- schem Auge und unheimlichem Gefühle ansehen. Dort also^ glaubte man, Hause ein gefährliches, böses Wesen, das den Namen Typlwn erhielt. Insonderheit war der Wind aus Norden sein Athem; denn wenn dieser sich erhob, nahmen die Gewässer des Nils ab; das vom Nord- sturm gefurchte Meer hieß Typhons Schaum; Fische, als Geschöpfe von ihm, durften die Laycn nur je am neun- ten Tage des ersten Monats, die Priester hingegen nie genießen, sowie auch vom Seesalz keinen Gebrauch machen, und einen Schiffer keines Grußes würdigen. In unfruchtbarer Ehe lebte er mit seiner Schwester Neph- thys, unter deren Herrschaft die dürren Sandstrecken am Meeresufcr standen. Ganz anders Osiris: wer ihn ver- ehrt, darf keine Quelle verstopfen; denn alles Gewässer und vornämlich der Nil ist Ausfluß des Gottes, ja Osiris selbst ist der Nil. Von ihm rührt die Fruchtbarkeit des Landes her, er hat den Ackerbau gelehrt, die Handwerker begünstigt, Gesetze gegeben und den Kultus eingerichtet. Ihm waren die Stiere heilig, und wenn ein schwarzes Kalb mit einem viereckigen weißen Fleck auf der Stirne zur Welt kam, so ward es unter dem Namen Apis als Bild des Gottes lebenslänglich verehrt, seine Geburt zur

6. Mit einem Stahlstich - S. 696

1836 - Stuttgart : Belser
696 Zweites Hauptstück. mit dem ihre Tochter Umgang gehabt. Weil Macrinus streng und karg gegen die Truppen war, mehrte sich der Abfall: er wurde bei Jmmä, uicht weit von Antiochien, den 7. Juni 218, geschlagen und fand mit seinem Sohne auf der Flucht den Tod. Den schwarzen konischen Stein, welcher die Sonne darstellte, führte Heliogabalus trium- phircnd auf den palatinischen Berg in einen hiezu erbau- ten Tempel. Jedes Gesetz der Natur und des Wohl- stands umzukehren, war sein Vergnügen; täglich gelüstete ihn nach Speisen von neuer Erfindung, und nie heftiger nach Seefischen, als wenn er weit vom Meere entfernt war; er legte weibliche Tracht an, nannte sich Kaiserin und heirathete einen Günstling; ein Tänzer wurde Stadt- präfekt, ein Fuhrmann General der Leibwache, ein Bar- bier Vorsteher des Getreidewcsens. Einst lud er 8 schie- lende, 8 kahlköpfige, 8 großnasige, im Ganzen 56 Per- sonen von ungewöhnlichem Aussehen zu Gaste, und be- fahl ihnen, zum Beweise der Größe Roms 10,000 Pfund Spinnwebe, 1000 Wiesel und looo^Spitzmäusc in der Hauptstadt zu sammeln. Als er den Alexander Se- verus, Sohn Mammäas, einer Schwester der Soä- mis, welchen er auf Zureden Mäfas zum Cäsar ernannt hatte, aus dem Wege zu räumen trachtete, schlugen die Prätorianer den 11. März 222 ihn und seine Mutter tvdt. Der 17jährige, sanfte Alexander, der jeden Mor- gen in einer Kapelle betete, wo die Bilder der Edelsten (man sagt, auch das des Erlösers) ihn zum Guten er- munterten, fand an Mammäa und dem von ihr gewähl- ten Staatsrathe, in welchem der gefeierte Ulpian präsi- dirte, eine vortrefsiiche Leitung. Allein die Aufgabe blieb auch so schwer genug: Mammäa mußte ein Gesetz veran- lassen , welches Frauenzimmer vom Senate ausschtoß, denn Soämis hatte als Mitglied Schlüsse dieser Ver- sammlung unterschrieben; viele Stellen bei Hof mußte man abschaffen, oder doch Einkünfte der Diener schmälern und ihre Titel kassiren, denn Heliogabalus hatte orien- talische Etikette und Schwärme von Höflingen nach Rom

7. Mit einem Stahlstich - S. 618

1836 - Stuttgart : Belser
618 Achtes Hauptftnck. 900, großentheils römische lieberfäufer und Verwandte Hasdrubals, der zuletzt befehligt hatte, zündeten den auf der höchsten Spitze stehenden, kühn vertheidigten Tem- pel an und wurden mit ihm zu Asche: Hasdrubal selbst vermochte es, seine heldcnmüthige Gattin und das Vater- land zu überleben. 17 Tage wüthete der Brand. Als Scipio das Flammenmeer unter sich erblickte, brach er im Gedanken an die Zukunft Roms, zu dem neben ihm stehenden Polybius gewendet, in die homerischen Worte aus: „kommen wird einst der Tag, da die heilige Troja in Staub sinkt." Der Senat ließ die Brandstätte ver- fluchen, und erklärte das Gebiet, mit Ausnahme einiger an Numidieu und Utika abgctretner Striche, zur Provinz Afrika. So gieng 3 Jahre nach Catos Tode sein Wunsch in Erfüllung: aber mit dem Untergange der großartig- sten Nebenbuhlerin Roms war auch alle Furcht und Scheue dahingeschwundeu, und bald sollte eine Fluth von Leidenschaf- ten den Damm göttlicher und menschlicher Gesetze durchbre- chen. — Gleichsam als Erbstück des zweiten pnnischen Kriegs hatte der Kampf im dies- und jenseitigen Spanien, mit andern Worten, nvrd- und südwärts vom Ebro, ununter- brochen fortgedauert, indem die Statthalter alle noch freien Stämme ebenfalls zu bezwingen strebten. Furcht- baren Widerstand leistete Viriathus, der, anfänglich Hirte, dann Jäger, hierauf Räuber, endlich Anführer eines geregelten Heers, ganz Lusitanien, bestehend aus Portugal bis zum Douro und aus dem spanischen Estre- madura bis zur Guadiana, von sich abhängig machte, und die Celtibcrer und andre Gebirgsvölker zu Verbünde- ten hatte. Nach mancher Niederlage schloß 141 das um- zingelte Heer der Römer einen Frieden, welchen folgen- den Jahrs der ehrgcitzige Statthalter O.. Servilius Cäpio brach. Wiederum siegreich, bot Viriathus die

8. Mit einem Stahlstich - S. 207

1836 - Stuttgart : Belser
207 .Dle Juden. tan bald, nachdem er aus drei Bachen entsprungen, durch- strömt; dann der klare Süßwasscrsee Genezarcth, den der- selbe Fluß dritthalb Stunden weiter gegen Süden betritt, und dessen reihende Umgebungen von Reben, Feigen, Oli- ven und Datteln prangen; sofort die von Schilfgras, Weiden und Tamarisken eingefaßten Ufer und das heisse, etwa zwei Stunden weite Thalgelände des Flusses, bis er durch eine Ebne voll Salzthon in das todte Meer strömt> wv am Gestade keine Pflanze grünt, in der Luft kein Wasservogcl sich wiegt, in den Gewässern kein Fisch lebt, keine Muschel gefunden wird. Jndcß war die Eroberung keineswegs vollendet worden: die Küsten blieben im Be- sitze der Phönizier, und Philister, im Libanon und auf den Felshöhcn von Juda hausten kanaanitische Stämme. Leicht zwar konnte man ihnen Widerstand leisten und das eigne Gebiet ausdehnen, wenn man znsammcnhielt und unter einem tüchtigen Führer stand. Allein da Josua keinen Nachfolger hatte, schlug bald wieder das Interesse der einzelnen Stämme vor; wer sprödes Ackerfeld und gute Waidcplähe fand, wie dieß in einem großen Theite des Landes der Fall war, ergab sich dem alten Hirtenlebcn, und geriet!) schon hiedurch in eine schiefe Stellung zu dem Gesetze. Schwach durch Vereinzelung., wünschte man ein friedliches Auskommen mit den räuberischen Nachbarn im Gebirge, hcurathete in kanaanitische Familien, wohnte bei Abholung der Braut heidnischen Opfern an, und verfiel unvermerkt in die Sünde des Götzendienstes. Abfall vom mosaischen Kultus war immer ein Beweis, daß Sittlich- keit und Nationalgeist bereits gesunken seyen, zugleich aber auch die Ursache, daß sie fortwährend tiefer sanken. Die Strafe konnte nicht lange ausbleiben: man wurde von den Heiden unterjocht, und ertrug die Knechtschaft, bis sie > unerträglich wurde, und die Noth einen kühnen Mann zum Widerstand herausforderte. Was konnte einem Solchen

9. Mit einem Stahlstich - S. 260

1836 - Stuttgart : Belser
260 Neuntes Hauptstück. vor euch ist der Feind, hinter euch das Meer, wohin wollt ihr fliehen? Folget eurem Feldherrn. Mein Vor- satz ist, entweder im Kampfe zu fallen, oder den niederge- worfnen König der Römer mit Füßen zu treten!" So hielten sie sich, und da der rechtzeitige Abfall Julians, der Söhne Witiza's und des Erzbischoffs Oppas der Christen Glieder durchbrach und zu gleicher Zeit Rvde- ri ch vermißt wurde, so war die Niederlage der Westgotheu entschieden. Schnell fiel den Saracenen, wohin sie sich wandten, das ganze Land zu; Schrecken gieng vor ihnen her, Vcr- rath öffnete ihnen die Thore und Tausende der hart be- drückten Juden begrüßten sie als Retter; Schaaren raub- gieriger Mauretanier ergänzten indeß die Reihen, welche die Schlacht gelichtet hatte, und nicht früher machte Tarik nach der Eroberung von Toledo Halt, als bis das bis- caysche Meer seinen Fortschritten Grenzen setzte, und ihn der Statthalter des Chalifen zu sirengcr Rechenschaft zu- rückberief. Denn eifersüchtig auf den Ruhm seines Unter- feldherrn, war M usa mit einem Heere nach Spanien gekommen, hatte schnell ganz Altbätika und den größten Theil von Lusitanien besetzt und empfieng nun zwischen Merida und Toledo den unterwürfigen Tarik, der ihn in den Pallast der gothischen Könige führte. Nach einer kalten und förmlichen Unterredung brach Musa'6 Unwille hervor, und Tarik wurde mit Geisselung und Kerker für seine Siege bestraft. So fest war aber die Kriegszucht, so groß der Eifer für den Glauben, so un- terwürfig der Geist, welcher die Moslemen beseelte, daß Musa ohne Furcht den Gezüchtigten mit einem Heere gegen Ta rag o na schicken konnte. Aber nicht einmal die Pyrenäen hielten den Eroberungslauf der Saracenen auf,

10. Mit einem Stahlstich - S. 458

1836 - Stuttgart : Belser
456 Zweites Hauptstück. schon drohte von dieser Seite ein Völkersturm, der an den der Hunnen erinnerte, indem die wilden Horden der Ungarn weiter und, weiter von der Wolga her vorrück- ten , während das Unglück der Zeiten auch im Innern des Reichs Tausenden keine andre Wahl lies;, als das Räuberhandwerk zu treiben. Was Kart der Große geahnt hatte, als er Naubschiffe der Normannen auf der Rhede von Narbonne erblickte, war nur zu schrecklich eingetroffen. Denn unter seinen schwachen Nach- folgern wurden die Normannen eine wahre Geissel des Reichs. Schon früher war der ganze Nord in Bewegung gewesen. Allein da Karl überall wachte, und die nöthi- gen Anstalten zur Vertheidigung der Seeküstcn traf, so erkühnten sich die Normannen noch kaum, das Franken- reich anzugreifen. Als aber nach seinem Tode die Ver- theidigungsanstalten zerfielen, und schon durch die Kriege Ludwigs des Frommen das Reich in Unordnung gerieth, so hatten sie bald die Schwäche des Reiches erspäht: im- mer kühner wurden ihre Unternehmungen, immer zahlrei- chere Schaaren strömten herbei. Wo ein Fluß seine Mündung ins Meer hat, fanden diese kühnen Männer des Nordens eine Einladung zum Landen, fuhren sogar die Flüsse weit hinauf, Alles plündernd und verheerend, und machten selbst über das Land hin Züge, indem sie ihre leichten Fahrzeuge von Fluß zu Flusse fortschafften. Hie und da wurden sie geschlagen; aber das schadete blos dem geschlagnen Haufen, die Uebrigen kümmerten sich nicht darum: cs kamen neue, zahlreichere Schaaren. Ge- wöhnlich aber blieben sie Sieger; denn blos einzelne Grafen standen in der Reget zu ihrem Widerstande be- reit. Vis der König mit seinen Milites (so heissen
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